Schulengpässe und kein Prinz-Eugen-Denkmal

Aus der Arbeit im Bezirksausschuss 13

Mit Marianne Moser ist ein Progeno-Mitglied im Bezirksausschuss 13 (Bogenhausen) vertreten. Sie berichtet von ihrer Arbeit im Stadtteilparlament und den aktuellen Themen, die dort diskutiert werden:

Was passiert mit dem bisherigen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium?

Im September 2024 zieht das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG) in das neue Gebäude am Salzsenderweg. Was passiert dann mit dem Gebäude in der Elektrastraße? Niemand im BA war über den Neubau des WHG im Klimapark wirklich glücklich, der Standort sei damals jedoch alternativlos gewesen. Die Zustimmung des BA (Legislaturperiode 2014-2020) erfolgte schließlich unter der Voraussetzung, dass das bisherige WHG-Gebäude nach dem Umzug generalsaniert und danach ein zweites Gymnasium in Bogenhausen zur Verfügung stehen wird.

Neubau Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium, Webcam Baustelle Stand November 2023

Nun soll aber mit der Generalsanierung gewartet werden, weil das Luitpold-Gymnasium (LPG) noch maroder sei als das WHG und ein Interimsquartier benötigt. Da fast 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Luitpold-Gymnasium aus Bogenhausen kämen, wünscht der Elternbeirat, dass die Auslagerung während der Bauzeit des neuen Luitpold ins bisherige WHG erfolgt, weil der Weg zum ursprünglich vorgesehenen Standort an der Alten Heide zu weit sei.

Plan 1 sieht vor:

Sobald das WHG in den Klimapark gezogen ist, gibt es eine notdürftige Instandsetzung in der Elektrastraße. Im Laufe des Jahres 2025 bezieht das LPG das jetzige WHG und soll dort bis zur Fertigstellung des LPG-Neubaus in der Seestraße 2029 bleiben. Erst danach wird die Generalsanierung in der Elektrastraße durchgeführt, so dass möglicherweise 2032 (oder doch später?) die Neugründung des zweiten Gymnasiums in Bogenhausen erfolgen kann.

Plan 2 sieht vor:

Die Generalsanierung erfolgt bereits nach dem Auszug des WHG ins neue Gebäude. Das LPG muss dadurch länger warten, bis es den Interimsstandort in der Elektrastraße beziehen kann. Zudem sei die Generalsanierung ab 2024 nicht garantiert, weil diese im Schulbauprogramm für diesen Zeitraum nicht eingeplant worden sei.

Der BA hat nur über informelle Wege von diesem Vorhaben erfahren. Details über die Umsetzung und den Zeitplan wurde dem BA erst bei der Plenumssitzung im Februar durch Vertreterinnen und Vertretern des Referats für Bildung und Sport (RBS) mitgeteilt. Eine Anhörung, wie sonst normalerweise üblich, gab es im Vorfeld nicht. Außerdem wurde seitens des RBS auf kritische Anmerkungen und Fragen kaum eingegangen beziehungsweise nur unzureichend geantwortet. Es entstand an dem Abend der Eindruck, dass das Referat bereits entschieden hatte und sich für die Bedenken nicht sonderlich interessierte. Die Interimsnutzung durch das LPG an der Elektrastraße wurde dem BA als „Glücksfall“ verkauft, weil dadurch in den nächsten Jahren mehr Gymnasialklassen in Bogenhausen vorhanden seien. Der ursprüngliche Plan, dass das WHG generalsaniert und das LPG in die Alte Heide ausgelagert wird, stand gar nicht mehr zur Debatte.

Der BA stimmte schließlich mit knapper Mehrheit für Plan 1.

Keine Prinz-Eugen-Statue im Prinz-Eugen-Park

Der BA lehnt einen Bürgerantrag ab, der vorschlägt, im Prinz-Eugen-Park eine große Statue von Prinz Eugen zu errichten zusammen mit Tafeln über die Geschichte des Prinzen. Prinz Eugen mag zwar ein erfolgreicher Feldherr gewesen sein, aber in seinen Feldzügen befehligte er auch Dinge, die nach heutigen Maßstäben als Kriegsverbrechen gelten würden. Im BA sind wir einstimmig der Meinung, dass die Verherrlichung eines Militärführers in Form einer lebensgroßen Statue nicht mehr zeitgemäß ist.

Denkbar ist, dass nach Fertigstellung des Kulturbürgerhauses am Maria-Nindl-Platz zum Beispiel im Eingangsbereich Tafeln zur Historie von Oberföhring angebracht werden. Dort könnte dann auch erwähnt werden, wer die Person Prinz Eugen war, der für die Pionierkaserne Namensgeber war.

Platzprobleme an Grundschulen durch Nachverdichtungs- und Neubaupläne

Die Erbengemeinschaft des Cosimaparks stellte im BA Ideen für eine Nachverdichtung vor. Das Gebiet erstreckt sich entlang der Stolzingstraße, Meistersingerstraße, Wilhelm-Dieß-Weg und Englschalkingerstraße. Der BA fordert die Erbengemeinschaft auf, eine städtebauliches Gesamtkonzept inklusive Nahversorgung zu entwickeln und vorzulegen. Gerade was den Zuzug von Familien angeht, muss vorher überlegt werden, wie die Kinder in der bereits jetzt überfüllten Grundschule an der Ostpreußenstraße aufgenommen werden sollen. Dazu kommt, dass diese Grundschule noch Zuwachs an Schülerinnen und Schülern von der in der Brodersenstraße geplanten Unterkunft für Geflüchtete bekommen wird und auch in der Marienburgerstraße ein neues Wohnbaugebiet geplant werden soll.

Marianne Moser

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