Interview mit Ahmed Kacem und seiner Familie
Ahmed und Narimene wohnen mit ihren beiden Töchtern Nada (5) und Djana (4) in Freiham im WA 9 Mitte im ersten Stock. An einem sonnigen Vormittag haben sie Vroni Hein, Bewohnerin in WA4, zu sich eingeladen, um ein bisschen über sich zu erzählen.
Schön, dass ihr euch die Zeit nehmt, mir ein paar Fragen zu euch zu beantworten und euch auch in unserem Progeno-Magazin zu präsentieren. Wo kommt ihr ursprünglich her?
Ahmed: Wir kommen beide aus Algerien. Ich bin seit Ende 1993 hier in Deutschland. Narimene kam 2016 als Familienzusammenführung nach. Die beiden Kinder sind in München zur Welt gekommen.

Was macht ihr beruflich?
Narimene: Ich bin Buchhalterin. Momentan arbeite ich nicht in diesem Beruf. Ich verbessere mein Deutsch auf Level B2 und warte darauf, dass mein Diplom anerkannt wird. Sobald das erledigt ist, und ich die Deutschprüfung habe, gibt es zwei Möglichkeiten für mich. Ich kann entweder eine Weiterbildung im Bereich Buchhaltung und Finanzen machen oder mich gleich auf Stellen bewerben.
Ahmed: Ich habe schon sehr viel gemacht. Als ich nach Deutschland kam, habe ich als Blumenverkäufer und dann im Lager gearbeitet, habe auch Gabelstaplerfahrer gelernt und Einblicke in die Logistik bekommen. Dann war ich als Facharbeiter im Fenster-/Glasbau, Technikassistent und zuletzt als Facilitymanager tätig. Derzeit bin ich im Krankenstand.
Wie seid ihr zur Progeno gekommen?
Ahmed: Durch die Stadt München. Die 40qm-Wohnung, in der wir bis dahin gewohnt haben, wurde mit den Kindern einfach zu klein. Wir haben uns dann über SOWON auf eine neue Wohnung beworben und sind in das Auswahlverfahren bei der Progeno gekommen. Dort haben wir glücklicherweise den Zuschlag bekommen.
Wie verlief euer Einzug und das Ankommen hier in Freiham?
Ahmed: Anfangs war es etwas holprig mit der Organisation. Aber Grischa konnte uns hilfreiche Tipps geben, und das Jobcenter hat uns dann auch noch sehr gut unterstützt. In der Wohnung machen wir nun alles nach und nach.
Narimene: In der alten Wohnung hatte ich immer das Gefühl, dass es mir die Kehle zuschnürt. Alles war alt und eng, und wir hatten Schimmel an den Wänden. Ich war wenig zuhause, habe immer geschaut, dass ich mit den Kindern draußen war. Vor allem während Corona, als man nichts unternehmen konnte, war es schlimm. Unsere 4-Zimmer-Wohnung hier ist hell und groß. Hier habe ich wieder Luft zum Atmen. Ich habe immer davon geträumt, dass ich das Fenster öffne und Bäume und einen Spielplatz sehe. Und dieser Traum ist wahr geworden.



Und wie läuft es mit der Nachbarschaft? Gibt es Schwierigkeiten?
Ahmed: Es ist gut mit den Nachbarn. Der Umgang ist freundlich und respektvoll. Wichtig ist mir, dass man miteinander redet und auch mal nachfragt, wenn man etwas nicht weiß.
Narimene: Es ist schön für die Mädchen, weil sie hier viele andere Kinder haben, mit denen sie spielen können. Und sie haben einen schönen großen Spielplatz hinterm Haus.
Was gefällt euch am Prinzip Genossenschaft?
Ahmed: Früher gab es die Großfamilien, in denen alle aufeinander geschaut und sich gegenseitig geholfen haben. Es wurde gemeinsam gearbeitet, gekocht und gefeiert. Die Genossenschaft ist mehr als nur Nachbarschaft, schon so ein bisschen wie Familie.
Wo engagiert ihr euch?
Ahmed: Ich bin im AK Haustechnik. Ich habe ja schon viel mit Technik gemacht und daher passt das sehr gut.
Narimene: Bisher bin ich noch nicht so dabei. Mit Felizitas habe ich gemeinsam überlegt, dass der AK Gemeinschaftsraum gut passen könnte. Mal sehen.

Was erwartet ihr vom neuen Stadtteil Freiham?
Narimene: Es müssen noch mehr Geschäfte in der Nähe eröffnen. Außerdem wünsche ich mir Unternehmungsmöglichkeiten für die Kinder, z. B. ein Schwimmbad oder für den Winter einen Indoorspielplatz.
Ahmed: Ja, Einkaufsmöglichkeiten bräuchte es noch in der Nähe. Aber das kommt ja auch alles noch. Wir haben Geduld.
Das ist ein schöner Schlusssatz. Vielen Dank für das sehr nette Gespräch mit euch!
