Esra, Şener und Asya aus Freiham kamen vor vier Jahren aus der Türkei nach Deutschland. Im genossenschaftlichen Leben fühlen sie sich pudelwohl – trotz mancher Herausforderung.

In Freiham kennt man sie aus dem Waschsalon Team: Esra. Ein guter Ort für Kommunikation und somit vielleicht wie gemacht für jemanden, der gern die Sprache der neuen Heimat lernen möchte. Schließlich ist eine Genossenschaft auch ein kommunikationsintensives Gebilde. Was Esra in schriftlicher Form gar nicht so leicht fällt: „Schwierig ist Confluence und der Progeno Chat, es gibt insgesamt viel Kommunikation und Information…“ Aber eben auch viel soziales Miteinander, das Integration leichter macht: „Die Idee der Genossenschaft ist gut, ein Miteinander ist wichtig. Jung und alt zusammen, sich gegenseitig helfen.“ Das gefällt Esra und ihrer Familie.
Ein gutes Miteinander möglich machen!
So absehbar war das nicht, als sie vor vier Jahren mit Mann Şener und Tochter Asya aus der Türkei nach Deutschland kam. Zunächst waren die studierte BWLerin und Reisedisponentin und ihr Mann, der in der Türkei als Industriedesigner gearbeitet hatte, zusammen in einem Zimmer beim Onkel in München untergebracht, danach in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Feldmoching.
Eine Wohnung in „schlechtem Zustand“ in einer „Nachbarschaft, die nicht gepasst hat.“ Ein Bekannter erzählte der jungen Familie von dem Prinzip Genossenschaft, sie suchten nach passenden Wohnungen und wurden von der Progeno aufgenommen.


Den Umzug meisterten sie ganz alleine. Das sei anstrengend gewesen, aber jetzt blicken sie nur nach vorne, hoffen, dass die unterschiedlichen Kulturen noch mehr zusammenwachsen und Tochter Asya noch mehr Anschluss findet bei den anderen Kindern von WA9. Esra macht inzwischen eine Ausbildung zur Erzieherin, Şener arbeitet als DHL-Fahrer. Insgesamt sind sie sehr glücklich mit der neuen Nachbarschaft, hoffen, dass sich das Viertel lebendig weiterentwickelt: „Mit mehr Läden, zum Beispiel einem türkischen Supermarkt, Ikea, Decathlon, mit Cafés und Plätzen um sich zu treffen. Gern noch eine öffentliche Schwimmhalle…“
All das dient dann dem wahrscheinlich wichtigsten Wunsch: „Ein gutes Miteinander möglich machen!“
Silvia Renauer | Familienarchiv
