Nachbarschaftliches Braugewerbe

Von der Idee zum selbst gebrauten Bier – mit Leidenschaft, Know-how und klimaneutraler Energie

Es war beim Ramadama 2023, als der Funke sprang – wir, eine Gruppe von bierbegeisterten Nachbarn, wollten mehr. Wir wollten unser Hobby auf die nächste Stufe heben und gemeinsam unser eigenes Bier brauen. Mit Tatkraft und viel Leidenschaft machten wir uns an die Arbeit.
Das PEP ist herzlich zum Austausch-Umtrunk eingeladen!

Martin, Mario, Kolja, Joscha, Betty (Quotenfrau), Andy, Sebastian, Markus und Benni, v. l. n. r.

Erste Schritte und der Traum vom eigenen Bier

Zunächst galt es, die rechtlichen Hürden zu überwinden. Mit der offiziellen Hobbybraulizenz in der Tasche stand unserem Traum vom selbst gebrauten Bier nichts mehr im Wege. Um unser Wissen und unsere Fähigkeiten zu professionalisieren, absolvierten wir im Mai 2023 einen Braukurs bei der Hardener Brauerei. Gleich die Königsdisziplin meisterten wir: Das Brauen eines Weißbiers, bekanntlich das „schwierigste aller Biere“.

Vom Kellerbier zum untergärigen Helles

Am Dezember 2023 stießen wir voller Stolz auf unser erstes selbst gebrautes Bier an: ein deftiges Kellerbier, das an kalten Winterabenden für wohlige Wärme sorgte. Doch unser Durst nach neuen Geschmackserlebnissen war groß. So entstand am April 2024 unser zweites Bier, ein obergäriges Helles, das mit seiner spritzig-frischen Leichtigkeit zum Frühlingsboten avancierte. Experimentierfreudig wie wir sind, probierten wir uns als nächstes an einem Red Wedding Ale, einem amerikanischen Craft Beer mit karamelligen und fruchtigen Aromen, und wagten am Mai 2024 den Schritt zu einem India Pale Ale (IPA), einem hopfenbetonten Bier mit intensiven Aromen von Zitrusfrüchten und harzigen Noten.

Technische Aufrüstung und der Schritt zum Untergärigen

Mit wachsender Erfahrung und Leidenschaft investierten wir in eine Gärkühlung, die uns die Untergärung ermöglichte. So entstand am Juni 2024 unser erstes untergäriges Bier, ein Helles mit einem ausgewogenen Hopfen-Malz-Profil, das an die Tradition bayerischer Braukunst anknüpfte.

Niederlagen und der Spaß am gemeinsamen Schaffen

Natürlich blieben Niederlagen nicht aus. Explodierende Bierflaschen, verstopfte Pumpen und Treber, der partout nicht entsorgt werden wollte, stellten uns vor Herausforderungen. Doch anstatt uns zu entmutigen, schweißten uns diese Erfahrungen als Gruppe zusammen und stärkten unseren Zusammenhalt. Akribisch setzten wir die erlernte Theorie in die Praxis um, diskutierten über die optimale Mischung der Maische, das richtige Einmaischvolumen, den Umgang mit Trebern, das Kochen der Würze, das Hopfenstopfen, den Cold Crush und das Abmaischen. Mit vereinten Kräften und viel Freude meisterten wir jede Aufgabe. Neben dem Brauen selbst gehörte auch viel Putzen und Flaschen spülen zu unseren Aufgaben. Doch die Freude am gemeinsamen Schaffen, der Austausch von Wissen und Erfahrungen und natürlich der Genuss selbst gebrauter Biere stand immer im Vordergrund.

Klimaneutral gebraut und Reste sinnvoll verwertet

Unserer Verantwortung für die Umwelt sind wir uns bewusst. Deshalb brauen wir unser Bier klimaschonend mit Sonnenstrom. So können wir unser Hobby genießen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Den Treber, ein Nebenprodukt des Brauens, werfen wir nicht weg. Stattdessen verwenden wir ihn als wertvolle Zutat für Brotteig oder Dünger in unseren Gärten. So schließen wir den Kreislauf und praktizieren nachhaltiges Brauen auf höchstem Niveau.

Fazit: Ein inspirierendes Beispiel

Unsere Geschichte zeigt, dass Nachbarschaft mehr sein kann als bloße Wohngemeinschaft. Mit Leidenschaft, Kreativität, Know-how und einer Prise Abenteuergeist kann sie zu einem Ort des gemeinsamen Schaffens, der Freude und des Genusses werden. So inspirieren wir nicht nur zum Probieren selbst gebrauter Biere, sondern auch zum Entdecken neuer Leidenschaften und zur Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts, und das alles im Zeichen der Nachhaltigkeit.
P.S.: Liebes PEP, wir brennen darauf, auch Euer Bier einmal zu probieren. Prost!

Benjamin Eggart | Benjamin Eggart

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