BWL trifft auf Genossenschaft!

Interview mit Vinca Gariri, unserer Finanz-Vorständin

Claudius Wolfrum, Bewohner im Prinz-Eugen-Park, im Gespräch mit unserer Vorständin Vinca Gariri, der eine offene Kommunikation und ein respektvolles Miteinander besonders wichtig sind.

Liebe Vinca, magst Du Dich kurz den Mitgliedern vorstellen?

Gerne! Ich heiße Vinca Gariri und lebe mit meinen beiden Töchtern (16 und 18 Jahre alt) bei der Eisenbahner-Genossenschaft München-West, bei der ich auch 13 Jahre lang angestellt war. Diese Genossenschaft gibt es seit 1908, sie hat 1.400 Wohnungen im Bestand. Dort war ich lange für die Buchhaltung zuständig; eine Zeit lang habe ich auch als Vorständin für die Themen Finanzen gearbeitet.
Privat mache ich viel Sport (Yoga und Crossfit) und verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und Freunden.

Claudius und Vinca beim Gespräch im Jugendraum (PEP)


Wie kamst Du zu den Finanzen?

Ich habe zunächst eine Ausbildung als Bilanzbuchhalterin gemacht und aktuell noch einen nebenberuflichen Studiengang zum Bachelor Real Estate (d.h. Immobilien) mit Schwerpunkt Genossenschaften begonnen. Das ist genau das Thema, bei dem Betriebswirtschaft und Genossenschaft aufeinandertreffen. Demnächst werde ich diesen Studiengang nach sieben Semestern (in Teilzeit) und meiner Abschlussarbeit abschließen.

Wie kamst Du zur Progeno?

Eher zufällig bin ich darauf gestoßen – ich wurde vom VdW angerufen, da er wusste, dass die Progeno einen Vorstandsposten zu vergeben hat und ich eine neue Aufgabe suchte. Ich habe mich dann mit der Progeno beschäftigt – es hat mich begeistert, dass hier Finanzen und das Menschliche, Soziale zusammenkommen. Das ist mir sehr wichtig, das hat mich an der Progeno so fasziniert. Das zweite Besondere, was ich bei der Progeno kennengelernt habe, ist die Selbstverwaltung; sie hat hier einen großen Stellenwert. Neben der Kostenreduzierung ist das eine Möglichkeit, mit Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen man sonst nicht zusammenkommen würde. Durch die Teilnahme wird auch die Verantwortung für das Eigentum gestärkt und gefördert. Das Ergebnis zeigt sich bei der Progeno ganz deutlich.

Wie hat sich Deine Tätigkeit seit Deinem Einstieg im September letzten Jahres entwickelt?

Zuerst habe ich viel mit Lena zusammen durchgesehen, was alles schon vorliegt. Inzwischen ist die Buchhaltung 2023 komplett und ich habe begonnen, die Zahlen zu analysieren: Ich vergleiche die Planzahlen mit den tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben. Ich prüfe, wie sich die Zahlen in der Zukunft entwickeln werden, wenn z.B. die Darlehen neu verhandelt werden müssen oder Instandhaltungskosten anfallen. Und ein großer Punkt ist natürlich unser neues Projekt in Neufreimann.


Wie verteilt Ihr die Aufgaben im Vorstand?

In meiner alten Arbeit habe ich gemerkt, dass es sehr schwer ist, wenn man alleine Vorstand ist. Es gibt so viele unterschiedliche Themen, die eine Person nicht alle abdecken kann. Wir arbeiten ja beide für die Progeno in Teilzeit – da ist eine gute Zusammenarbeit im Vorstand sehr wichtig. Lena hat ihren Schwerpunkt aufgrund ihres Berufes auf allen baulichen Themen und ich bei den finanziellen.
Da gibt es natürlich Abstimmungsfelder, aber ich empfinde ein großes Vertrauen zwischen uns.

Hast Du schon Zeit gehabt, über die Zukunft der Progeno nachzudenken?

Wir werden auf jeden Fall weitere Projekte machen. Wenn wir mehr Wohnungen haben, verteilen sich die Kosten für die Verwaltung auf mehr Mitglieder und dadurch ist es für uns alle günstiger.
Und zusätzlich ist die Selbstverwaltung ein wirklich wichtiges Instrument, mit deren Hilfe wir Kosten sparen können.

Hast Du Wünsche an die Politik?

Ich hoffe, dass es weiterhin und zunehmend mehr Geld für gemeinschaftlichen Wohnungsbau geben wird. Der Mehrwert für die Stadtgesellschaft, den die Genossenschaften bilden, drückt sich nicht in Finanzen aus. Wichtig ist auch eine verlässliche Förderung durch die Förderprogramme z. B. der KfW 134 für den Erwerb von Genossenschaftsanteilen.

Gibt es noch einen Wunsch an die Mitglieder der Progeno?


Eine offene Kommunikation und ein respektvolles Miteinander!

Claudius Wolfrum | Fotos: Felizitas Mussenbrock-Strauß

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert