Ein Weg voller Kompromisse und Lösungen

Rückblick auf ein intensives Jahr in Neufreimannn

Nach einem eher ruhigen Sommer gibt es lang ersehnte Entwicklungen – mit neuen Gesichtern in der Baugruppe, aktiven Arbeitskreisen, erreichten Meilensteinen und einer spürbaren Aufbruchsstimmung.

Kommunikation und Wechsel

Beim 16. Baugruppentreffen im Dezember 2024 waren 42 Teilnehmende zusammengekommen, um neue Mitglieder zu begrüßen und die gemeinsamen Kommunikationswege zu sortieren: Confluence wird als zentrale Informationsplattform erläutert, der E-Mail-Verteiler für wichtige Updates vorgestellt und RocketChat/ProgenoChat als schneller Austauschkanal empfohlen. Auch für die Zeit nach der Baugruppe ist es sinnig, bestimmte Services und Aufgaben App-basiert zu erledigen: Sauna- Buchungen, Sharing-Angebote, Koordination von Gemeinschaftsaufgaben etc. können so ohne großen Aufwand und sehr aktuell für alle immer zugänglich sein.


Das 17. Treffen im Januar 2025 startete mit 27 Teilnehmenden und der Nachricht, dass der Bauantrag im Februar 2025 eingereicht werden soll; außerdem gab es eine umfassende Präsentation zum Thema Mobilität. Der wichtigste personelle Wechsel folgte zum 30.06.2025: Der bisherige Projektleiter, Joscha Hetgens, hat seine Tätigkeit für die Genossenschaft beendet. Die Projektleitung wurde von Tabea Roschka übernommen.

Förderung, Finanzierung und Weichenstellungen

Im März 2025 fand das 19. Treffen online statt – 55 Zuschaltungen waren dabei. Hier wurde die Planung für das Heizungs- und Lüftungssystem vorgestellt. Außerdem erfuhr die Baugruppe an dem Abend, dass im Jahr 2025 aufgrund fehlender Landesmittel in Bayern keine EOF-Förderung im Projekt möglich ist und die Stadt München eine Umwandlung dieser Wohnungen in das MMG-Modell mündlich zugesichert hat. Eine pragmatische, schmerzhafte, aber stabilisierende Entscheidung, um die Gesamtfinanzierung nicht zu gefährden. So mussten sich bedauerlicherweise einige Haushalte verabschieden.
Parallel gab es eine kleine Abwanderungsbewegung von einigen Familien, die vom Projekt „Neufreimann“ in das Projekt an der Dachauer Str. im Kreativquartier wechselten. So können in der Baugruppe immer wieder neue Gesichter auftauchen und auch neue Impulse einbringen.
Kurz darauf, im April 2025, präsentierten die beauftragten Landschaftsarchitekten in einer Präsentation die Planung für die Außenflächen: Erste Konzepte für Hügel, Begegnungsflächen, Regenwasser-Zisterne, Geländerhöhen (1,10 m) und zukünftige Bepflanzung wurden vorgestellt – insgesamt eine bodenständige, naturnahe und abwechslungsreiche Begrünung. Der Pflegeaufwand und die finale Möbelauswahl für Sitzzonen und Stadtbalkone sind Themen der Selbstorganisation nach Einzug. Die Laubengänge werden mit Pflanzgefäßen ausgestattet, die dann von den „Anrainern“ adoptiert und bepflanzt werden.
Im Mai gab es einen großes Kennenlernen-Treffen mit den zukünftigen Nachbarinnen und Nachbarn der KooGro, das in einem KooGro-Gebäude in der Messestadt-Riem stattfand. Die geplanten gemeinsamen Nutzungen, sowohl im Gemeinschaftsraum (Progeno) als auch im Mobility-Hub (KooGro), versprechen neue und bereichernde Impulse.


Mobilität: vom Pflichtbaustein zum Gemeinschaftsprojekt – und andere Themen

Ein großes Thema durch alle Treffen war das Mobilitätskonzept. Statt der rechnerischen Vorgabe von 101 Stellplätzen für 101 Wohnungen konnte – dank politischer Reduktionsbeschlüsse und der klugen Kombination von Mobilitätsbausteinen – ein Mobilitätsfaktor von 0,5 erreicht und die Stellplätze auf 40 + 3 Gewerbe = 43 reduziert werden. Später wurde der Schlüssel erneut verbessert: auf 36 Stellplätze, mit zusätzlicher Fläche für Fahrräder und einer flacheren, längeren Fahrradrampe. Aktuell sind sind 249 Fahrradstellplätze in einem Duplexparksystem geplant. Auf der KooGro-Seite wird es eine Fahrradservice-Station geben, die für beide Genossenschaften da ist. Außerdem werden stationsgebundenes Car-Sharing mit 1–2 Stattauto-Fahrzeugen und ein Sharing-Hub in der Tiefgarage Platz finden.
Beim Treffen im September erhielten wir einen ausführlichen Einblick in die Statik und Tragwerksplanung des Hauses – durch den Fachplaner D. Morkötter von der Planungsgesellschaft Dittrich mbH.


Arbeitskreise: Orte finden, Ideen erden, Gemeinschaft bauen

Die Arbeitskreise zeigten auch in 2025 echte Tatkraft: Neben den in der letzten Magazin-Ausgabe ausführlich vorgestellten Arbeitskreisen – AK Sauna und AK Badewanne – waren weitere aktiv: Der AK Stadtbalkone (für die zwei verschiedenen Flächentypen im Westen und Norden von der Größe von
50 m² bzw. 20 m²), der AK Energie, der AK Werkstatt (als Teil des Mobility Hub) und der AK Werte (Methoden: Mehrheits- und Konsententscheidung per Rollenspiel) arbeiteten daran, Entscheidungswege und Nutzungsmöglichkeiten vorzubereiten – mit dem Appell, bei der Planung mit Ideen und Vorschläge die inhaltliche Richtung und Eckpunkte vorzuschlagen, ohne sich schon zu sehr in der Detailplanung zu verlieren. Diese kann stattfinden, wenn wir nach dem Bezug die Themen mit Leben erfüllen.
Beim Baugruppen-Treffen im November wurde auf sehr anschauliche Art von drei Vertreterinnen des AK Werte in Rollenspielen demonstriert, wie wir uns Regeln und Verfahren zur Entscheidungsfindung geben können. Damit werden wir weitere Werkzeuge in der Hand haben, um im Konsens gemeinsam Entscheidungen über die verschiedenen Aspekte des Zusammenlebens zu finden.

Die Baugruppe in der Baugrube

Im Oktober gab es statt einer Baugruppensitzung erfreulicherweise ein improvisiertes Baugrubenfest – gemäß unserem Motto “ Feiern als gelebte Gemeinschaft“.
Am Sonntag den 19.10. versammelte sich am späten Vormittag ein guter Teil der zukünftigen Hausgemeinschaft auf dem Standort unseres Hauses. Das Wetter war sonnig und trocken (wenn auch mit kaltem Wind) und ein gut bestücktes Brunch-Büffet hat Groß und Klein bei Laune gehalten. Ich erinnere mich besonders gerne an die fluffigen Kolatschen 😊.  Die Kinder entdeckten begeistert die Vorzüge einer Kiesgrube als Spielplatz.


Mit Hilfe von vielen Metern Plastikband wurde der Grundriss abgesteckt und Gero steuerte mit einer Drohne Luftaufnahmen bei. Thomas ließ uns, über das gesamte Baufeld ausgetreckt, in drei Formationen aufstellen – nach Geburtsort, Wohnort und zukünftiger Wohnung. Es zeigte sich eine bunte Mischung aus „Wow, ganz schön weit!“ und „Ach, so nah?!“
Insgesamt ein freudiger Vorgeschmack auf gemeinsame Aktionen und Feiern! 


Konkretes Gebäude & greifbare Vorfreude

Im November 2025 war die Freude greifbar:
Förderbescheinigung und Baugenehmigung sind eingetroffen – was für eine große Erleichterung für alle Beteiligten, dass wir diese Meilensteine erreicht haben!

bei der Firma Geiger zum Vertragsabschluss und zum Kickoff der Planer

Der Baufortschritt wird nun gemeinsam mit der Baufirma Geiger geplant.
Die Baugrube ist ausgehoben, ein 1:1-Fassaden-Mock-Up soll bis Februar 2026 an der Baugrube stehen, der Bau soll im Januar 2026 starten.
Gleichzeitig wurden weitere Mitglieder in der Baugruppe willkommen geheißen.

Monika Wieberger| Fotos: Felizitas Mussenbrock-Strauß, Gero Kretschmar, Dominik Weiland

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