Geduldige Freiham-Siedler der ersten Stunde

Interview mit Elfriede und Miro

Bereits 2017 hatten Elfriede und Miro den ersten Kontakt zur Progeno. Sie beschreiben den langen Weg, den sie geduldig mitgegangen sind. Sie erzählen, warum trotz der langen Stecke die Progeno eG für sie die richtige Wahl war.

Ihr seid mit die Ersten gewesen, die sich für Freiham interessiert haben. Wie ist das damals zustande gekommen?

Elfriede: Ich habe eine Wohnung gesucht, und da habe ich im Internet geschaut. Ich entdeckte dort Progeno, aber mit dem Projekt Prinz-Eugen-Park. Sie waren interessiert, auch neue Mitbewohner für Freiham zu finden. Aber es gab kein Grundstück, es war nur angedacht, in Freiham Wohnungen zu bauen und die Genossenschaft zu erweitern.

Wann war dann der erste Kontakt, wo man zusammengekommen ist?

Elfriede: Wir hatten uns über das Internet angemeldet. Dann haben wir erst mal nichts mehr davon gehört. Dann wurde 2017 zu einer Infoveranstaltung eingeladen, an der fünf Personen teilgenommen haben. Wir waren etwas verwundert, wieso nur fünf Leute? Das war irgendwie komisch. Aber der Philipp (Terhorst) hat sich tapfer gehalten und darüber gesprochen, was Progeno in Freiham so vor hat. Wir haben uns dann alle vorgestellt. Dabei waren Christine, unsere Künstlerin, sowie eine ältere Dame, Miro, ich und noch ein Herr.

Wo habt Ihr Euch damals zum ersten Mal getroffen?

Elfriede: In dem Apotheken-Seminarraum, wo auch später die Baugruppen-Treffen stattfanden.

Miro: Da war die Felizitas (Mussenbrock-Strauß) doch auch dabei.

Elfriede: Ja, sie war auch dabei und der Planer, der für den Gartenbau zuständig ist. Die Felizitas hat damals gemerkt, dass ich gar nicht so groß über genossenschaftliches Wohnen und das ganze Prozedere, wie man sich anmeldet etc., Bescheid weiß. Dann hat sie mir gesagt, dass sie mir Infomaterial per Mail zuschicken wird, was sie auch im Januar 2018 gemacht hat. Das war so viel, dass ich damit bis heute noch beschäftigt bin.

Wann wurde es dann konkreter?

Ich hatte aber den Kontakt zu Felizitas aufrecht gehalten. Sie hat mir dann mitgeteilt, dass es sich verzögert, weil es Probleme mit den Baugrundstücken in Freiham gibt. Trotzdem hatten wir uns entschieden, Mitglieder zu werden und das auch mitgeteilt. Felizitas hat dann geantwortet, dass wir keine Mitglieder werden können, weil sie keine Wohnung für uns hat. Ein Jahr lang war dann gar nichts, bis dann wieder eine Veranstaltung war. Aber es stockte weiter wegen der Grundstückspreise.

Richtig, die Grundstückspreise waren den beteiligten Bauträgern damals zu hoch , und es musste nachverhandelt werden.

Miro: Aber für Progeno haben wir uns deswegen entschieden, weil wir auf einer Veranstaltung der Wogeno waren. Da haben wir uns das angehört. Die Leute, die das erklärt haben, was sie vorhaben, und wie sie das machen wollen – kurz gesagt: Die Art und Weise, wie sie das erzählt haben, hat mir einfach nicht gefallen. Während die Veranstaltung, in der Philipp uns das erklärt hat, herzlicher und vertrauensvoller war. Da haben wir beschlossen, wenn wir so etwas machen, dann bei Progeno.

„Bei den Veranstaltungen mit Progeno war das alles herzlicher und vertrauensvoller“

Elfriede: Man merkte das auch bei Felizitas. Die geht einfach auf die Leute zu. Und sie kann die Leute einordnen, wer was braucht, und wem sie irgendwie helfen kann. Sie ist der Part in der Genossenschaft, der im Hintergrund wirkt, aber auf uns so gewirkt hat, das sie das meiste macht.

Miro: Damals hat sie die ganze Administration gemacht.

Elfriede: Wir hatten einfach das Gefühl, bei der sind wir gut aufgehoben.

Dann ging es wohl doch weiter, als die Grundstückspreise endlich geklärt waren?

Elfriede: Erfahren habe ich das eigentlich über den Münchner Merkur, dass die Stadt eingelenkt hat. Dann erst kamen die Einladungen zu den Baugruppentreffen.

Ihr habt Euch dann ja für eine konkrete Wohnung beworben. Habt Ihr die Wunschwohnung bekommen?

Miro: Ja, die haben wir gekriegt. Ursprünglich wollten wir eine Parterrewohnung im Baufeld WA4 haben, wegen unseres behinderten Sohnes Maximilian. Dann ist die Wohnung eine Rollstuhlfahrer-Wohnung geworden.

„Nach der langen Wartezeit hoffen wir jetzt, dass jetzt endlich mit dem Bau begonnen wird. Wir wollen bis spätestens Mitte 2022 einziehen.“

Nachdem der Maximilian nicht bei uns mit einzieht, haben wir gesagt, dass wir diese Wohnung nicht bekommen können. Dann gehen wir ganz rauf in den vierten Stock. Nach der langen Wartezeit hoffen wir jetzt, dass bald mit dem Bau begonnen wird. Wir wollen bis spätestens Mitte 2022 einziehen.

Wenn Ihr jetzt zurückdenkt, warum wolltet Ihr in eine Genossenschaft rein?

Elfriede: Der Wohnungsmarkt in München gibt nichts anderes her.

Miro: Die Genossenschaft ist die einzige bezahlbare Möglichkeit für Normalbürger, in München auf Dauer eine Wohnung zu bekommen.

Elfriede: Meine Tochter hat eine Eigentumswohnung, aber das ist totes Kapital. Da freuen sich nur die Erben.

Nochmal zurück zu Maximilian, weil der ja im Rollstuhl sitzt. Ihr hattet gesagt, wir brauchen keine behindertengerechte Wohnung, wenn er zu Besuch kommt. Bei der Wohnung, die ihr bekommen habt, passt das dann?

Elfriede: Ja. Da war für uns auch noch ausschlaggebend, dass ein behindertes Kind auch mal am Wochenende zu Besuch kommt. Dazu muss man das Ganze irgendwie anpassen, dass man es zu Besuch über Nacht da behalten kann.

Miro: Wichtig ist, dass die Wohnungen barrierefrei sind.

Elfriede: Da hatten wird beim ersten Gespräch 2017 schon nachgefragt, ob das gewährleistet wäre.

Was Euch betrifft, passt es für Euch?

Elfriede: Gut, die Bäder hätten schon noch etwas größer sein können.

Miro: Ideal ist auch die Lage in München. Von Freiham ist man schnell in der Innenstadt, was im Osten oder Norden so nicht gegeben ist.

Elfriede: Und auch in den Ausflugsgebieten, wie Ammersee oder Starnberger See.

Etwas zum persönlichen Hintergrund. Ihr seid oft und gerne in Kroatien. Miro, Du bist ja Kroate.

Miro: Ich bin seit 1971 in München. Damals haben wir noch Jugoslawien gehabt. Viele von meinen Spezl’n haben damals nicht zum Militär gewollt und sind nach Deutschland gegangen. Ich habe noch den Militärdienst gemacht, dann bin ich hier her gekommen. Ich habe immer noch einen kroatischen Pass. Ich werde nie richtiger Deutscher und bleibe ein echter Kroate.

Was hat Dich dann nach München verschlagen?

Miro: Mein Vater war von 1962 bis 1964 in München. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, er musste wieder zurück. 1968 ist er wieder nach München und der ältere Bruder ist mitgekommen. Ich bin dann drei Jahre später nachgekommen. Habe dann hier meine Lehre gemacht, später dann die Meisterprüfung. Für mich ist ganz wichtig: Ich fühle mich in München zuhause. Ich will nie aus München weg.

Darf man noch fragen, wie Ihr zusammen gekommen seid?

Miro: Elfriede hat in Kroatien Urlaub gemacht, und ich habe auch Urlaub gemacht. Da haben wir uns kennen gelernt.

Elfriede: Ich war frisch geschieden und dann ist es passiert.

Seid Ihr dann bald zusammen gezogen?

Miro: Ein bisschen später! (beide lachen)

Wie lang seid Ihr jetzt schon zusammen?

Miro: Unser Sohn Maximilian wird jetzt 35. Dazu kommen noch zwei Jahre vorher dazu.

Vielen Dank für das Gespräch.

Interview und Fotos: Robert Allmeier und Renate Langwieder

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