Ein Kennenlern-Gespräch im Biergarten
Trotz eines schweren Schicksalsschlags und ihres fordernden Alltags als Alleinerziehende blicken die beiden künftigen Freiham-Bewohnerinnen Martina und Vroni voller Optimismus nach vorn.

Martina Müller und Vroni Hein stellten bei ihrer Steinesammelaktion in Freiham eher zufällig fest, dass sie, obwohl sie Kinder sehr unterschiedlichen Alters haben, einige Parallelen in ihren Lebensläufen haben. An einem sonnigen Nachmittag im August trafen sie sich im Biergarten und plauderten ein wenig.

Vroni: Hallo Martina, es freut mich mega, dass es mit unserem Treffen heute geklappt hat, und wir uns ein bisschen näher kennenlernen. Schließlich wohnen wir ja auch bald in einer Gemeinschaft in Freiham.
Martina: Hallo Vroni, ja wirklich toll, dass es geklappt hat. Als alleinerziehende, berufstätige Mutter bin ich immer in Hab-acht-Stellung, dass etwas Unvorhergesehenes eintreten könnte und alle Pläne schnell über den Haufe wirft. Selbst jetzt in den Ferien.
Vroni: Puh, das ist manchmal ganz schön anstrengend. Weiß ich aus eigener Erfahrung. Und es ist ja nicht nur das Organisatorische, in unserem Fall kommt ja auch noch die Verantwortung für alle Entscheidungen, die wir alleine tragen müssen, dazu. Du hattest mal erwähnt, dass Frederic Halbwaise ist. Meine Töchter haben ja letztes Jahr leider auch ganz plötzlich ihren Vater verloren. Das hat unser Leben total aus den Fugen geworfen.
Martina: Frederic war sieben, als sein Vater vor drei Jahren sehr überraschend gestorben ist. Das war eine schwere Zeit, er war ja auch noch recht klein. Aber wir haben das zusammen ganz gut gemeistert, denke ich.
Vroni: Dazu noch die Pandemie… Ich hatte das Glück, dass ich meinen Job als Personalerin gut im Homeoffice machen konnte und keine kleinen Kinder mehr habe. Eigentlich fand ich die Entschleunigung ganz positiv. Wie ist es dir ergangen mit Beruf und Homeschooling?
Martina: Eigentlich ganz gut, obwohl es auch sehr viel war, Kind, Schule und Arbeit alleine zu stemmen. Zum Glück konnte ich mir als Selbständige die Arbeit sehr gut einteilen. Habe sehr viel abends und nachts gearbeitet…
„Beim Heimkommen am Dorfplatz „hängen zu bleiben“ auf einen kurzen Ratsch“
Vroni: Wie bist du eigentlich auf die Progeno gekommen?
Martina: Ich bin über ein privat organisiertes Gemeinschaftsprojekt zum ersten Mal mit dem Thema Genossenschaft in Berührung gekommen. Das Projekt war allerdings recht illusorisch. Die Progeno hat Hand und Fuß, das gefällt mir.
Vroni: Mich hat die Flexibilität überzeugt, und dass es eine junge coole Truppe ist.
Martina: Gemeinsam etwas schaffen finde ich toll. Früher beim Segelfliegen…
Vroni: Was, du bist Segelfliegerin??? Ist ja lustig – ich auch. Ich war in Königsdorf in einem Verein aktiv.
Martina: Das ist ja echt spannend, wie viele Gemeinsamkeiten wir haben! Jedenfalls fand ich es total super, wie dort immer zusammen geholfen wurde, um die Flugzeuge erst flott zu machen und abends wieder in den Hangar zu räumen…
Vroni: Und dann wurde meistens noch beisammengesessen und gegrillt.
Martina: Ja! Mir gefällt die Vorstellung, mit der Progeno etwas Dauerhaftes und Langlebiges zu schaffen, das auch noch bezahlbar ist. Und eingebettet in eine wachsende Gemeinschaft zu sein. Weg von der sonst so typischen Anonymität der Großstadtsiedlungen.
Vroni: Beim Heimkommen am Dorfplatz „hängen zu bleiben“ auf einen kurzen Ratsch mit Menschen, die man kennt und schätzt, das gehört zu meiner Vorstellung vom guten Leben, gemeinschaftlichen Wohnen.
„Gemeinsam ein neues Stadtviertel entwickeln und beleben“
Martina: Darauf freue ich mich auch schon. Auch wünsche ich mir einen Ort für meinen Sohn, der stabil ist. An dem er Freunde und mit ihnen genügend Raum für sich findet. Mir gefällt es auch, gemeinsam ein neues Stadtviertel zu entwickeln und zu beleben. Gestaltung ist ja eh mein Thema.
Vroni: Ich glaube, dazu werden wir noch ganz viele Möglichkeiten haben. Ich finde es wirklich spannend in diesem Projekt so nah dabei zu sein.
Martina: Ich freue mich schon sehr auf den Einzug, der ja nun auch absehbar ist. Auch wenn es nicht ganz einfach ist, lieb gewonnene Dinge zurückzulassen.
Vroni: Ja, das geht mir auch so. Und bis dahin haben wir noch viele Gelegenheiten, auch die anderen „Mitbewohner“ noch weiter kennenzulernen. Es hat mich jedenfalls sehr gefreut, dass wir heute so einen schönen gemeinsamen Nachmittag verbracht haben. Vielen Dank für deine Offenheit.
Martina: Vielen Dank dir! Mich hat unser Treffen auch sehr gefreut. Wie schön, dass wir uns nun ein wenig besser kennen! Und erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten wir entdeckt haben!
