Ein paar Aspekte zu unserer PV-Anlage im Prinz-Eugen-Park
Anlässlich der in Betrieb genommenen Photovolatik-Anlage lädt Daniel Scholz, Experte in Sachen Nachhachhaltigkeit, zu weiteren Überlegungen und Ideen ein.
Mitte April wurde im Prinz-Eugen-Park die Stromversorgung umgestöpselt auf Tagesversorgung vom eigenen Dach. Was nicht direkt verbraucht oder gespeichert wird, speisen wir ins Netz. Wenn es gut läuft, merkt diese technische Änderung nachher niemand – wenn man von einem Tag ohne Licht absieht, der für die Umstellung notwendig ist.
Knapp dreieinhalb Jahre nach Einzug wird damit ein großes Ziel Realität. Für mich Zeit, nochmal zu durchdenken, was mir das Solar-Projekt bedeutet.
Ich fange mal optisch an: Ein Satteldach allein könnte man in unserem Viertel als Bereicherung sehen. Die Architekten jedenfalls sind das mitgegangen – und ich habe noch niemanden jammern hören. Die Wechselrichter und Kabel sind nur für den Kenner sichtbar und (Hurra!), es gab dann die versteckten Leerrohre fürs Verlegen der Leitungen doch!
Die Ladeinfrastruktur in der Tiefgarage haben engagierte Genoss:innen hingezaubert.


Und auch unter den Paneelen wird das Begrünungskonzept bald folgen (siehe Artikel über das Leben unter unserer PV-Anlage).
Die Markteffekte, die jetzt folgen, sind weniger sichtbar. Anders als beim Benzin an der Zapfsäule begegnen uns Strompreisentwicklungen unterjährig nicht wirklich. Gleichwohl ist klar: Unsere massive Elektrifizierung von Industrie und Mobilität wird uns künftig noch mehr Knappheit und Stromkosten-steigerungen bescheren. Über unsere Beteiligung an Isarwatt werden wir nun aber selbst Energie-unternehmer in eigener Sache. Den Bewohner:innen ermöglicht Progeno damit einen dauerhaft kostengünstigen Strombezug, der von diesen Preisspiralen entkoppelt ist.

Wir leisten als Genossenschaft hiermit auch einen gesamtgesellschaftlich und zivilisatorisch Beitrag. Denn unsere Selbstversorgung reduziert einerseits den Druck auf den allgemeinen Markt. Andereseits ersetzt sie den Verbrauch stark kohledominierter Energie durch CO2-klimafreundliche. Das ist ein Schritt zu Klimaschutz, der mich als Genosse bei Progeno froh macht. Wie klimafreundlich das Projekt dann letztlich wird, ist aber noch lange nicht ausgemacht.
Daher ist auch eine Projektgruppe in Planung, die sich mit Effizienzfragen befassen wird. Denn die beste Energie ist einfach die, die erst gar nicht aufgewendet werden muss. Zudem werden wir prüfen, wie wir unseren Verbrauch klug an die schwankende Verfügbarkeit koppeln können. Und dann wäre es zu kurz gesprungen, nur auf unser Dach und unseren Strom zu schauen. Die Autobatterie im Keller wird etwa unseren Urlaubsflug um keinen Deut klimafreundlicher machen. Aber fangen wir mal hier an… und vergessen all das andere nicht, von der täglichen Ernährung bis zum nachhaltigen Konsum.
