Circular Society – was ist das?

Kreislaufwirtschaft im Quartier

Oksana Scholz, Bewohnerin im Prinz-Eugen-Park, berichtet von der Idee und Arbeit der Kreislaufwirtschaft und wirbt für viele weitere Kreisläufer zur Umsetzung weiterer Projekte

Den Arbeitskreis „Circular Society“ gibt es seit dem Frühjahr 2021. Die Münchner Initiative für Nachhaltigkeit (MIN) hat das Projekt im Prinz-Eugen Park initiiert und begleitet es bis heute.

Ich erinnere mich, dass wir ganz am Anfang zu einer Zoom-Präsentation eingeladen wurden. Das Ziel: interessierte Bewohner:innen des PEP anzusprechen, die bereit wären, die Kreislaufwirtschaft hier auf den Weg zubringen. Die Experten führten uns in das Thema „Circular Economy“ detailliert ein. Und in der Tat fanden sich genau die Nachbar*innen zusammen, die die Idee von Kreislaufwirtschaft schon kannten bzw. Projekte in Ihrem Umkreis schon umgesetzt hatten. Ich war auch mit dabei 🙂
Und ich bin dabei geblieben … – denn der Vortrag machte mir bewusst, dass ich schon manche Kreisläufe im Leben meiner Familie nachhaltig aufgebaut hatte. In einem Kreis dabei zu sein und meine Erfahrungen zu teilen und von anderen zu lernen, darauf hatte ich Lust. Hier war das leicht, weil ich die anderen PEP-Beteiligten sehr sympathisch fand und für mich ein wichtiges Thema gefunden hatte. Und dann war da etwas Ehrgeiz auch mit dabei: Wenn es klappen sollte, das Leben im PEP in Kreisläufen zu organisieren, hätten wir die erste solche Gemeinschaft in München überhaupt gegründet. Seitdem mache ich mit!

Nach meinem Verständnis heute steht Circular Society für eine Gemeinschaft, die nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft lebt, um der Umwelt weniger/nicht zu schaden.


Nach meinem Verständnis heute steht Circular Society für eine Gemeinschaft, die nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft lebt, um der Umwelt weniger/nicht zu schaden. Ein gutes Beispiel: Wir bauen selbst Gemüse an. Wir verzehren die gereiften Früchte und bringen die Pflanze im Herbst auf den Kompost. Im Frühjahr entsteht aus den Abfällen frische Erde, die im Anbau Verwendung findet. In so einem natürlichen Kreislauf werden keine Ressourcen verbraucht und es entsteht kein Müll.

Mittlerweile nennen wir uns einfach „Die Kreisläufer“, das ist im Bayrischen leichter auszusprechen. Und es wird der Leichtigkeit natürlicher Kreisläufe schon gerechter als unser ursprünglicher Name. In den vergangenen 1,5 Jahren haben wir Kreisläufer einige Projekte gestartet, die mittlerweile regelmäßig im Quartier stattfinden. Das Nähcafe haben eine Wagnis-Nachbarin und ich im Januar 2022 gestartet.

Einmal im Monat stellen wir dafür unsere Nähmaschinen ins Cafe Geqo. Da werden in gemütlicher Atmosphäre und mit etwas Nähberatung durch die Hobby-Näherin Klamotten repariert.


Andere Projekte haben es schwerer. So konnten wir zwar für eine gewisse Zeit einen Unverpackt-Truck für einen Verkaufsstand in der Jörg-Hube-Straße gewinnen. Einmal pro Woche bot Kathy dort Lebensmittel an – ohne Verpackung. Aber die Resonanz für das Projekt war nicht genug so dass im Sommer damit vorläufig Schluss war.

Wo ich persönlich noch praktisch mitanpacke, sind Müll-Sammel Aktionen. Müll (vor allem Plastik) gehört nicht in den Natur-Kreislauf. Deswegen gehen wir drei bis vier Mal im Jahr unsere Straßen auf und ab und sammeln Müll. Als ich beim ersten Mal mitgemacht habe, haben wir zu siebt in 45 Minuten fünf Säcke Müll auf dem Salzsender-Weg gesammelt!

Müllsammeln am Salzenderweg


Was mir unverändert viel Freude bereitet, sind die Treffen mit den anderen Kreisläufer*innen. Jeden Monat treffen wir uns in Präsenz oder digital. Und jedes Treffen beginnt mit praktischen Nachhaltigkeitstipps. Zuletzt haben wir diskutiert, wie wir als Einzelpersonen Energie sparen. Auch um das Thema Urlaub machen wir keinen Bogen. Eine Kollegin hat eine Renatour-Reise ausprobiert. Und ich habe übers WWOOFen erzählt, eine alternative Möglichkeit zu reisen und auf Bio-Bauernhöfen gemeinsam zu arbeiten und zu leben.
Wenn ich mir allgemein etwas wünschen darf: Für unser Quartier wünsche ich mir Nachbarinnen und Nachbarn, die bewusst mit der Natur und der Umwelt umgehen und die bereit wären, das eigene erhalten und ihre Gewohnheiten zu hinterfragen und zu verändern. Außerdem wünsche ich mir, dass die aktive Gruppe der Kreisläufer wächst und neue Mitglieder gewinnt: Ärmel hochkrempeln und anpacken, das ist doch ansteckend!

Ich habe also mit Progeno auch hier was vor: Let‘s live circular!

Mein ultimatives Ziel für das Quartier wäre ein Lebensmittel-Laden mit regionalen Produkten, die hier aus Bayern stammen mit kurzen Wegen zum Verbraucher; ein Laden, der soziale, ökologische und menschliche Aspekte berücksichtigt. Als Genossenschaft haben wir Erfahrung darin und funktionierende Strukturen und Kommunikationswege für die Umsetzung nachhaltiger Ideen. Worauf warten wir? Ich habe also mit Progeno auch hier was vor: Let‘s live circular!

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https://www.m-i-n.net/manufaktur-4/circular-society-im-prinz-eugen-park/

Und hier eine Kostprobe aus dem letzten Newsletter:

Wohin geht unser Stromverbrauch?

Oksana Scholz

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