Rita aus Freiham war beim Ausbildungskurs dabei
Bei einem unserer Haustreffen wurde die Idee aufgegriffen, einen Ersthelfer-Kurs für die Bewohner von Freiham zu veranstalten. Christian Triebsch kümmerte sich vorbildlich um die Organisation.
Gespannt fanden sich dann am 28. Januar 2024 etwa 30 Freihamer Bewohnerinnen und Bewohner im GMR Gustl ein, um an der Ausbildung zur Leistung von Erster Hilfe teilzunehmen.
Den Kurs leitete Monika Lunglmeir vom Krankenhaus Dritter Orden. Kompetent und fröhlich fragte sie zunächst unser Wissen ab. Dann begann der Unterricht:
„Jeder Bürger ist gesetzlich verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Unterlassene Hilfeleistung ist ein Strafdelikt. Gegen Schäden, die während der Ersthilfe entstehen, wird der Ersthelfer nicht haftbar gemacht. Ersthelfer sind nicht verpflichtet, sich selbst zu gefährden und sollten deshalb Einweghandschuhe und evtl. eine Beatmungsmaske tragen. Bitte den Inhalt des Verbandskasten dahingehend überprüfen. Eine Decke und ein kleines Kissen sollten im Auto sein.
Unfallstelle durch Aufstellen des Warndreiecks absichern, dazu die Warnweste anziehen,
Notfallruf – 112 – absetzen:
Wo ist der Unfallort? Was ist passiert? Wieviele Verletzte? Welche Verletzungen?“



Grundsätzlich gilt:
- Verletzte Person ansprechen, Atem prüfen.
- Atmet der Verletzte und gibt Antwort, ihn in die stabile Seitenlage bringen:
Kopf überstrecken, damit die Atemwege geöffnet werden; den Verletzten in die stabile Seitenlage bringen, d.h. den nahen Arm der Person angewinkelt nach oben legen, den fernen Oberschenkel greifen und das Bein angewinkelt aufstellen, Person zu sich ziehen, bis sie auf der Seite liegt, Kopf erneut überstrecken, regelmässig Atem kontrollieren. - Ist kein Atem vorhanden, sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, d. h. Kleidung öffnen, beide Hände in der Mitte des Brustkorbs auf Höhe der Brustwarzen aufeinander setzen und mit ausgestreckten Armen so fest wie möglich drücken, 30 x (dabei genau zählen), dann 2 x beatmen (Kopf überstrecken, Nase zu halten, einatmen, die Lippen aufeinander pressen und ausatmen), wieder 30 x Druckmassage, 2 x beatmen usw.
- Bei der Herzdruckmassge soll die Unterlage hart sein, z. B. nur eine Decke auf dem Boden. Die Herzdruckmassage wird durchgeführt, bis der Mensch wieder atmet oder die Rettung übernimmt.
- Achtung: ohne Atem erleidet der Mensch innerhalb von 10 min. den Gehirntod. Bei dem abgesetzten Notruf 112 gibt es auch eine Anleitung zur Beatmung.
- Atmet der Verletzte wieder, ihn in die stabile Seitenlage bringen und den Atem kontrollieren, bis der Notarzt kommt.
- Ist ein Defibrillator vorhanden (z.B UBahn-Station), diesen einschalten und den Anweisungen folgen.
- Offene Wunden nicht mit den Händen berühren und Einmal-Handschuhe tragen.
- Fremdkörper nicht entfernen, Wunde nicht desinfizieren, sterile Wundauflage auf die Wunde legen, Verband angelegen.
- Bei stark blutenden Wunden einen Druckverband anlegen, sterile Wundauflage, ein Druckpolster z. B ein ungeöffnetes Verbandspäckchen auf der Wunde platzieren und weiter verbinden.
- Bei Schock Füsse hochlegen – aber auf keinen Fall, wenn Bauch-Becken-Brustraum- oder Schädelverletzungen vorliegen.
- Sowie bei Verdacht auf Herzinfarkt. Bitte sitzende Position.
- Bei leichten Verbrennungen diese mit laufendem warmen Wasser kühlen, dann die Hautstellen steril verbinden.
- Bei allen anderen Verbrennungen: Notruf absetzten!!
- Dies gilt auch zwingend bei Verbrühungen und Vergiftungen! Bei letzterem auf keinen Fall
Erbrechen auslösen! Damit würde das Gift erneut die Spreiseröhre durchlaufen und verletzen.
Einige der Vital Maßnahmen haben wir eifrig an den Puppen üben können, wie ihr sehen könnt!


Die Teilnehmer waren mit Begeisterung und fröhlich gespannt beim Unterricht dabei und stellten wichtige Fragen – in der Pause gab es angeregte Unterhaltung. Für uns alle war es wichtig, den Kurs zu absolvieren, um Familienmitgliedern oder Mitbewohnern in einer gesundheitlich prekären Situation richtig helfen zu können, oder auch, wenn wir bei einem Unfall hinzukommen, um den Verletzten helfen zu können.
Dabei gibt das Wissen um die richtige Hilfe Sicherheit.
Leben retten ist eine gemeinnützige Aufgabe. Alle waren deshalb auch mit Eifer dabei.
An einer Auffrischung unserer Kenntnisse werden wir gerne wieder teilnehmen. In unseren Gemeinschaftsräumen haben wir nun einen Erste-Hilfe-Koffer, den wir hoffentlich nicht oft benützen müssen!
Rita Forstnig | Fotos: Betty Gehrling
