Claudia Hautkappe engagiert sich beim Namenswettbewerb für das neue Kulturzentrum
Neulich ging ich über den Münchner Marienplatz. Stutze. War das nicht früher die Auslage eines Sportgeschäftes? Da sitzt also ein Drummer im Schaufenster, und beim Näherkommen sehe ich auch die Zuhörer in einer Art Cafe.
Ein Pop-up als Warm-up für einen aufregenden Industriebau, der sich auch Kunstkraftwerk nennt. Mit Vornamen Bergson, wie ich der Ausstellung im Cafe entnehme. Klingt für mich nach Schweden, Fischpudding und Mittsommernacht. Ist aber ganz schlicht nach der Straße benannt, und die ist im Westen. Einen Steinwurf vom Neubaugebiet Freiham entfernt.
Dort wiederum entsteht ein neues Kulturzentrum, das noch einen Namen brauchte. Die Stadt München hat dazu einen Wettbewerb ausgerufen. Wie wäre es mit Kulturkraftwerk, dachte ich mir, oder frei_hamm! Das verbindet doch Jung und Alt, Bayern wie Nichtbayern. Ein jeder, der ins Kulturzentrum gehen wollte, möchte frei haben und müsste freihaben – „frei hamm“, wie der Bayer sagt. Sag ich doch!
Oder nichtbayerisch: Frei, ja! Das wäre dann auch noch ein Frauenname, was in unseren Awareness-Zeiten auf jeden Fall Sympathie erntet. Beides wäre hübsch kurz und könnte auch als Akronym dienen für den Wettbewerb Kunst im öffentlichen Raum. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ideen einreichen – das dürfen nur Bewohner des Bezirkes und zwar jeweils nur eine pro Person. Flugs die üblichen Vertrauten angefragt und schon saßen wir bei der Upload-Party beisammen. Vorschläge werden vorgestellt, Ideen eingepflegt und Namenspaten gefunden. Wir gehen mit fünf Vorschlägen ins Rennen.
Eingang bestätigt. Wochen vergehen. Dann die Absagen. Verbunden mit der Einladung zur Preisverleihung.
Die Location Ubo9 in der Ubostraße erweist sich als guter Ort für diese Veranstaltung. Schön stimmungsvoll beleuchtet, kleine Bühne und eine angenehme Menge an Menschen für diesen Raum. Unser kleines Team ist auch vor Ort.
Nach einer kurzen Ansprache werden die Gewinner vorgestellt – mehrere Menschen, aus deren Vorschlägen der neue Name zusammengesetzt wurde – sowie weitere Akteure. Frauen in Funktionen, die mit Kunst, Kultur und Freiham zu tun haben. Schade, dass diese nicht auch auf die Bühne kamen. Anschließend startete die künstlerische Projektion der Namenvorschläge und das Buffet wurde eröffnet.
Ach so, ihr wollt wissen, welcher Namenvorschlag gewonnen hat? Grete, Kultur Zentrum Freiham, in der Grete-Weil-Straße!
Merke: Wer bei einem (Münchner) Namenswettbewerb gewinnen möchte, sollte sich einfach mal die Adresse anschauen.
Claudia Hautkappe | Fotos: Claudia Hautkappe
