„Ohne Respekt keine Gemeinschaft.“

Kurzportrait: Johanna Aigner, Prinz-Eugen-Park

Seit den 80ern lebt Johanna in München, trägt aber Barcelona – das Meer und die Sonne – immer im Herzen. Sie liebt Reisen, Lesen und gemeinschaftliches Anpacken in der Progeno. Für sie steht fest: Nur mit Respekt und Toleranz funktioniert gutes Miteinander.

Ich komme aus …
hauptsächlich München – und das schon seit den 80ern. Davor haben wir in Barcelona gelebt, und ehrlich gesagt: Ich war damals als Kind/Jugendliche ziemlich sauer, dass wir aus Spanien weggezogen sind. Dieses Gefühl steckt noch irgendwo in mir drin. Klar, München ist inzwischen mein Zuhause, weil hier die meisten Menschen leben, die mir wichtig sind. Aber die Sehnsucht nach Meer, Sonne und mediterranem Leben bleibt. Mit grünen Wiesen und den Alpen kann ich nicht viel anfangen – da gefällt mir Norddeutschland mit der rauen Nordsee schon besser. Trotzdem lebe ich inzwischen ganz gern hier, der Flughafen ist ja nicht weit weg und wir wohnen direkt an der Flughafen-S-Bahn…

Ich mache gern …
Reisen, Lesen, mit Freunden Kaffee trinken, im Hof in meinem Gemüsebeet werkeln und hin und wieder mit den Nachbar:innen schwatzen. Ich gehe aber auch gern ins Kino oder in Kunstausstellungen – leider fehlt dafür oft die Zeit, da ich beruflich sehr eingespannt bin.

Auf die Progeno bin ich gekommen, als …
meine Schwester mit ihrer Familie ins PEP gezogen ist; so bin ich überhaupt auf Progeno gestoßen. Als ich dann aus meiner Wohnung in der Au raus musste und dringend etwas Neues gesucht habe, bin ich bei Progeno und Wagnis Mitglied geworden. Zunächst war ich für eine Wohnung in Freiham vorgesehen, aber dann wurde ein Apartment im PEP frei, was für mich arbeitstechnisch viel besser gepasst hat. Eigentlich wollte ich nie in den Münchner Norden – Weil meine Schwester schon hier gewohnt hat, konnte ich das Leben im PEP vorher ein bisschen kennenlernen. Ich habe sogar mal Urlaub in einem Gästeapartment gemacht – das war richtig schön und hat mich überzeugt.

Wenn ich an Progeno denke, fällt mir spontan ein …
Ganz klar: das Ramadama! Ich liebe es, wenn wir alle zusammen – auch die Kinder – anpacken, aufräumen und danach feiern. Für mich ist das der Inbegriff von Genossenschaft.

Ich wünsche mir für die Progeno, dass …
das Gemeinschaftliche und der solidarische Gedanke lange erhalten bleiben. Klar, die Progeno wächst und wird sich weiterentwickeln – aber ich fände es schade, wenn irgendwann alles nur noch von einer Hausverwaltung geregelt wird. Die Selbstverwaltung und das gemeinsame Entscheiden sind aus meiner Sicht einfach wichtig.

In der Progeno setze ich mich ein für …
was auch immer gerade ansteht, da bin ich flexibel. Besonders viel Spaß macht mir die Arbeit auf unserer Experimentierfläche, wo wir die Gemüsebeete angelegt haben.

Ein schöner Tag beginnt für mich …
wenn ich gut geschlafen hab und mit einer Tasse Kaffee auf dem Balkon in der Sonne sitze.
Zum Glück ist es hier nachts ruhig – das genieße ich sehr. Tagsüber wird’s dann lebendig, vor allem weil ich direkt an der Biberburg wohne, dem großen Kletterspielplatz.

Mein Motto ist …
„Leben und leben lassen“ – und: „Ohne Respekt keine Gemeinschaft.“ In einer Genossenschaft braucht es beides: Respekt und Toleranz. Natürlich läuft nicht immer alles perfekt, aber wenn man sich mit Wertschätzung begegnet und auch mal unterschiedliche Meinungen oder Lebensweisen akzeptiert, funktioniert das Miteinander viel besser.
Ich wünsche mir diesen respektvollen und toleranten Umgang auch von meinen Mitgenoss:innen – besonders, wenn’s um spielende Kinder geht. Wer hierherzieht, weiß, dass es viele Kinder gibt – da versteh ich nicht, warum sich manche später darüber aufregen.

Felizitas Mussenbrock-Strauß | Fotos: Privatarchiv, Tina Gudehus

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